Khujand

Khujand ist die Hauptstadt der Provinz Sughd. Die Stadt ist mit 170.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes Tadschikistan.

Durch sie fließt der große Fluss Syrdarya, der die Stadt in zwei Teile trennt. Die Neustadt liegt am Nordufer, welche zu den Mogoltau-Bergen ansteigt. Die Altstadt liegt am flachen Südufer. Khujand und die Umgebung sind das Zentrum für die Industrie. Über die Hälfte des Bruttoinlandsproduktes wird hier in der Gegend erwirtschaftet. Bergbau, Verarbeitung von Erzen und Naturstein, Textil- und Lebensmittelindustrie schaffen viele Arbeitsplätze. Außerdem hat die Stadt noch einen weiteren Vorteil, sie war vom Bürgerkrieg nicht direkt betroffen und man konnte hier ein relativ normales Leben führen.

Geschichte von Khujand

Zur Zeit des Archimedischen Reichs vor 2500 Jahren, lag am rechten Ufer des Syrdarya eine ziemlich bedeutende Stadt, die nach dem persischen Herrscher Kyros II. Kurushata benannt wurde. Im Jahr 329 vor unserer Zeitrechnung wurde erwiesen, dass Alexander der Große auf seinem Feldzug, diesen Ort erreichte. Alexander nahm den bereits besiedelten Ort ein und stabilisierte ihn. Diese Festung nannte er Alexandria Eskhata. Als Handelsstadt an der Seidenstrasse zwischen Kokand und Samarkand wann sie zunehmend an Bedeutung und wurde zu einer sehr wichtigen Stadt in Zentralasien. Später im achten Jahrhundert eroberten Araber die Stadt. Arabischen Quellen zu entnehmen ist, dass die Stadt eine über 10 Kilometer lange Stadtmauer mit 7 Toren hatte und von 5 Kanäle mit Wasser versorgt, wurde. 1220 wurde die Stadt durch Dschingis Khan, Unter der Verteidigung von Timur Melik zerstört. Die alte Zitadelle am Syrdaya wurde im 18. Jahrhundert teilweise wiederaufgebaut, um gegen mögliche Überfälle der Nachbarn gewappnet zu sein. Im 18. und 19. Jahrhundert gehörte die Stadt zum Emirat von Buchara. Die Stadt wuchs ununterbrochen, eine große Rolle dabei spielte die Seidenherstellung.

Damals gab es über 100 Handwerksbetriebe mit einzelnen Mahallas mit jeweils einer Moschee und einem Teehaus. Um den großen Basar Pyanjshanbe, kann man das Viertel noch deutlich erkennen. 1866 wurde Khujand ins russische Zarenreich eingegliedert und hatte ca. 5000 Häuser. Russische Soldaten zogen in der Zitadelle ein und die Stadt wurde wurde zum Zentrum des Kreises Khojent der Provinz Samarkand. Fortschrittlich wurden die ersten Brücken gebaut und 1898 wurde die Eisenbahnlinie durch das Ferganatal fertigstellt. Sie sollte eine strategische Rolle im Rahmen des Great Game spielen, als Russland und die englische Krone ihre Einflussgebiete in Zentralasien aufteilten. Es kam zu den ersten neoklassizistischen Prachtbauten, welche in den ersten Jahrzehnten der Sowjetmacht fortgesetzt wurden.

Sehenswürdigkeiten

Panjshanbe

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Der zentrale Basar bedeutet Donnerstag und das lässt darauf schließen, dass am Donnerstag früher Markttag war. Heute dreht sich hier jeden Tag alles, um frischen Fisch, Obst, Gemüse, Reis und noch vieles mehr. Die beiden zentralen Eingänge, werden von großen, bunten Halbkuppeln überdacht. Das Gebäude gilt als die größte historische Markthalle und stammt aus den 1950er Jahren.

Mausoleum des Scheichs Muslihiddin

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Das schöne Mausoleum ist im 12 Jahrhundert entstanden. Durch mehrere Umbauten ist der Kuppelbau nicht mehr in seiner Ursprungsform erhalten. Die heutige Verfassung des Gebäudes erinnert eher an die Zeit des 14. Bis 18 Jahrhunderts. Nachdem das Mausoleum lange Zeit als Museum diente, ist es heute wieder zu einem Geburtsort geworden und ist für Besucher nur selten geöffnet.

Jom-Moschee

Die geräumige Moschee steht neben dem Mausoleum und hat ein über 20 Meter hohes Minarett aus dem 19 Jahrhundert. Die bemerkenswerten, bemalten Decken und hölzernen nummerierten Schuhschränke, kann man in angemessener Kleidung als Besucher in der Moschee begutachten.

Ältester Maulbeerbaum

er Baum ist 1000 Jahre alt und steht inmitten der Mahalla auf einem kleinen erhöhten Platz. Mit liebvollen Stützkonstrukten wird versucht den Riesen zu erhalten.

Theaterplatz

In der Mitte des Platzes steht ein großes Gebäude mit Säulen und einem Giebelrelief aus den 1950er Jahren. Dieses Gebäude ist das Khujandi-Teater, was regelmäßig bespielt wird und von den Einheimischen gelobt wird. Der Theatervorplatz mit seinem schönen Springbrunnen und Parkanlage, ist gut gepflegt.

Historisches Museum der Region Sughd

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Im Eckturm der teilweise restaurierten Zitadelle, befindet sich das 2006 eröffnete historische Museum, welches eines der besten Museen in ganz Tadschikistan ist. Für einen Besuch sollte man mindestes eine Stunde einplanen. Im Keller sieht man zwei Dioramen, Stein- und Bronzezeit darstellend, den “arischen Saal” und das Leben von Alexander des Großen in wertvollen künstlerischen Wandmosakiken aus Stein. Im Großen Saal des Erdgeschosses steht die steht die Statue von Timur Melik, der im 13. Jahrhundert die Stadt gegen Dschingis Khan verteidigte. Außerdem wird hier die Geschichte von Sarazm bis zur Neuzeit kompakt dargestellt. Alle Beschilderungen sind nicht nur in Russisch, tadschikisch sondern auch in Englisch vorzufinden.

Zitadelle

Die Zitadelle stammt aus dem Mittelalter, welche auf den Grundmauern der berühmten Zitadelle steht, mit der Alexander der Große den Ort befestigte. Wenn geöffnet ist kann man durch einen Torbogen eintreten und von hinten auf die Mauer und die dicken Wachtürme steigen. Von dort oben erhält man einen guten Ausblick über den Park und das andere Flussufer. Im Zusammenhang mit einem Besuch, empfiehlt es sich auch das Museum für Archäologie und Fortifikation zu besuchen.